Wespen gehören in unseren Breitengraden fast schon zum warmen Sommer dazu. In der Regel stört uns das Insekt nicht. Dennoch kann es immer einmal zu unangenehmen Erfahrungen mit ihm kommen. Nicht zuletzt dann, wenn sich das geflügelte und mit einem Stachel ausgestattete Tier bedroht fühlt. Wer daheim im Haus oder im Garten ein Wespennest entdeckt, sollte daher auch nicht lange zögern und dieses rasch entfernen lassen. Allerdings ist darauf zu verzichten, die Tätigkeit selbst auszuführen – sie bleibt hingegen dem fachkundigen Kammerjäger überlassen.
Das Wespennest als steter Gefahrenherd
Grundsätzlich gelten Wespen nicht als aggressiv. Trotzdem kann es gerade bei der Begegnung mit Menschen vorkommen, dass sich die Insekten gestört fühlen – und dann selbst zum Angriff übergehen. Zwar mag ein Stich zunächst nicht allzu schmerzhaft ausfallen. Eher löst er ein Brennen und Jucken auf der Haut aus, die zudem zu Schwellungen und Rötungen neigt. Die eigentliche Gefahr liegt aber darin, dass Stiche im Bereich der Nase und des Mundes durchaus zu lebensbedrohenden Folgen führen können – vor allem dann, wenn das Gewebe anschwillt und eine Sauerstoffaufnahme über die Atemwege für den Betroffenen nicht mehr möglich ist. Sicherlich kann eine friedliche Koexistenz zwischen Wespen und Menschen gelingen. Ratsam ist es dennoch, das Nest des ungebetenen Gastes alsbald professionell entfernen zu lassen.
Die Feuerwehr hilft nur im Notfall
Natürlich ist es nach Entdecken des Nestes nicht notwendig, direkt in Panik zu verfallen. Etwas laute Musik aus dem Radio oder der Rauch des Grills können übrigens schon genügen, die Wespen zu vertreiben. Allerdings ist dabei Vorsicht angeraten. Auf eine starke Belästigung der Insekten muss verzichtet werden, um diese nicht zusätzlich zu reißen und sie zu einer Attacke auf die Hausbewohner zu animieren. Gelingt das Vertreiben nicht, sollte Ruhe bewahrt werden. Häufig wählen die Betroffenen direkt die Notfallnummer der Feuerwehr. Doch einerseits haben die Brandhüter meist wichtigere Aufgaben zu erledigen. Andererseits kommen sie für das Entfernen des Wespennestes nur dann in Betracht, wenn von diesem eine unmittelbare Gefahr ausgeht. Eine solche Situation kann vorliegen, wenn die Tiere unruhig oder sogar aggressiv wirken.
Es muss ein Grund für die Entfernung vorliegen
Zugleich ist den Hausbewohnern davon abzuraten, sich eigenständig um das Nest zu kümmern. Während vereinzelte Störversuche noch erlaubt sind, kann es tatsächlich zu einem Gesetzesbruch führen, wenn das Wespennest ohne dringenden Grund beseitigt wird. Je nach Bundesland stehen darauf Geldbußen, die eine Höhe von bis zu 5.000 Euro erreichen. Demgegenüber stellt sich aber natürlich die Frage, wie mit dem Nest richtig umgegangen werden kann. Im ersten Schritt ist es ratsam, bei den örtlichen Behörden oder mit einem Imker einen Termin zu vereinbaren, bei dem festgestellt wird, um welche Wespenart es sich hier handelt und wie diese am besten – und somit unter Beachtung des Tier- und Naturschutzes – umgesiedelt werden sollte. Die Tätigkeit selbst bleibt dann dem Kammerjäger überlassen.
Die dauerhafte Vertreibung als große Herausforderung
Warum es so wichtig ist, fachkundige Kräfte für das Entfernen des Nestes zu engagieren, zeigt ein Umstand in besonderem Maße: Wenn sich Wespen an einem Ort wohlfühlen, dann kehren sie häufig dahin zurück – und das selbst dann, wenn ihr Wohnraum beschädigt, zerstört oder beseitigt wurde. Ideale Lebensbedingungen findet das Insekt in Gärten vor, in denen es schnell Nahrung findet und in denen genügend Möglichkeiten zum Verstecken vorhanden sind. Darüber hinaus sollte das Nest relativ ruhig und wettergeschützt hängen. Haben Wespen einen solchen Platz entdeckt, lassen sie sich zwar kurzzeitig vertreiben, werden im Laufe von Wochen oder Monaten aber stets zurückkommen. Es gilt also, das Insektenvolk dauerhaft zu entfernen – ein Vorhaben, das ohne genaue Kenntnis der Wespenarten nicht gelingen kann.
Ein Moment der höchsten Gefahr
Noch ein weiteres Argument spricht für das Beauftragen eines Kammerjägers: Er verfügt über die geeigneten Werkzeuge und die erforderliche Schutzausrüstung, um den Kampf mit einem Nest aufzunehmen, in dem sich hunderte oder sogar tausende Wespen befinden – und die nicht zögern werden, gemeinsam sowie äußerst aggressiv gegen alle Eindringlinge vorzugehen. Eine Aufgabe, die zuweilen simpel wirken mag, bei der aber akute Lebensgefahr für die Beteiligten droht. Damit wird eine Situation ausgelöst, die Laien in jedem Falle vermeiden müssen. Immerhin besteht nicht nur das Risiko, selbst verletzt zu werden. Der einmal in Wut geratene Wespenschwarm ist über Minuten hinweg kaum zu kontrollieren und kann sich somit zur Bedrohung für alle Menschen entwickeln, die sich um Umkreis mehrerer einhundert Meter befinden.
Auf das richtige Know-how kommt es an
Darüber hinaus wissen Laien natürlich nicht, wie sie ein Wespennest fachgerecht entfernen können. Zwar bieten viele Supermärkte und Drogerien dafür eine Vielzahl an Mitteln an. Die meisten von ihnen sind jedoch aus toxischen Chemikalien hergestellt worden. Mit ihnen soll es gelingen, die sensiblen Insekten zu lähmen oder sie zu töten. Ein qualvolles Sterben ist die Folge, das nicht mit dem Gedanken des Tier- und Naturschutzes vereinbar ist. Insbesondere ist von allen Methoden abzuraten, die das Nest von außen versiegeln – und die im Inneren zu einem Ersticken der Wespen führen. Kammerjäger wenden derlei Vorgehensweisen nicht an, sondern agieren im Interesse des Menschen und der Insekten gleichermaßen. Hier wird das Ziel verfolgt, das Nest nicht nur dauerhaft zu entfernen, sondern dabei auch möglichst schonend vorzugehen.
Mein Kammerjäger hilft!
Eigentlich richtet sich die Arbeit des Kammerjägers zumeist gegen Schädlinge. Zu ihnen gehören die Wespen nicht, leisten sie doch manch wichtigen Beitrag für ein gesundes Ökosystem. Dennoch können auch die schwarz-gelb gestreiften Insekten zur Plage werden und sich für Menschen zu einer Gefahr entwickeln. Sofern ein Grund zum Entfernen des Nestes bestätigt wurde, darf der Kammerjäger seiner Tätigkeit nachgehen – die kaum länger als eine Stunde in Anspruch nehmen wird. Da hier nur fachkundiges Personal zu Werke schreitet, das eine berufsbezogene Ausbildung durchlaufen hat, bleibt die Umsiedlung für alle Beteiligten ohne Gefahren. Mit etwas Glück gelingt es sogar, dass dabei nur wenige Tiere zu Schaden kommen und sie anderenorts ausgesetzt werden können. Eine Rückkehr ist dank des professionellen Vorgehens dennoch nicht zu befürchten.